Umbau des Gastronomiegebäude der Semperoper Dresden zur Studiobühne und Kantine

Projektbeschreibung

Das ehemalige Gastronomiegebäude der Semperoper wurde im Zuge der Wiederaufbaus der Oper 1985 erbaut und steht, gemeinsam mit den weiteren Funktionsgebäuden der Staatsoper, als herausragendes Beispiel der Architektur seiner Zeit unter Denkmalschutz. Ohne Eingriffe in die wertvolle Fassade wurde in den oberen Geschossen ein dreigeschossiger Raum für die Studiobühne geschaffen und die Kantine aus dem 2. Obergeschoss in das Erdgeschoss verlegt. Dafür mussten die Lasten des ebenfalls im Bestand erhaltenen Dachs über ein in komplexem Bauabläufen in das bestehende Gebäude implantiertes neues Tragwerk abgefangen werden. Zwei neue Treppenanlagen dienen der Erschließung der voneinander unabhängigen Funktionen Studiobühne und Kantine.

Um dem architektonisch sehr kraftvollen Bestand Raum zu lassen, wurden die neuen Eingriffe zurückhaltend gestaltet und nach Möglichkeit beim Umbau geborgendes Material wieder eingebaut. Beispielsweise wurde die Treppe zur Kantine mit geborgenen Terrazzoplatten aus dem Bestand belegt, der Granitboden wurde im wesentlichen wieder eingebaut oder mit Material der gleichen herkunft ergänzt und in der neuen Kantine wurde die originale Vertikal-Schiebeladenanlage aus der alten Kantine wieder eingebaut. Ziel war es, eine Anmutung zu erreichen, bei der sich neue Elemente mit vorgefundenem harmonisch verbinden und die das "Weiterbauen am Denkmal" verdeutlicht.

Die Studiobühne wird geprägt durch einen durchgängigen Bühnenboden aus hellem Holz, der eine flexible Bespielung des gesamten Raumes zulässt. Der Raum ist dreiseitig von Glasfassaden begrenzt, die im Spielbetrieb von lichtdichten und akustisch wirksamen Vorhängen verdeckt werden können. Bei Öffnung der Vorhängen wirkt der umgebende Zwingergarten auf wundervolle Weise in den Raum hinein, was dem Saal eine Atmosphäre und Offenheit verleiht, wie sie für Theaterräume selten zu finden ist.

Daten & Fakten

  • Auftraggeber Freistaat Sachsen | SIB Dresden I
  • Ort Dresden
  • Wettbewerb Wettbewerb in VOF-Verfahren, 1. Rang
  • Leistungsphasen 2 – 9
  • Projektkosten 6.000.000 Euro